17.11.2010  

Hammerdorf: Hergenfeld war chancenlos



Fehler bei SWR-Livesendung kostete Soonwaldgemeinde wohl den Sieg

Hergenfeld. „Das ist in der Tat der Hammer“, zeigte sich Peter Heckmann ebenso stocksauer und verärgert wie viele Hergenfelder, aber auch zahlreiche Bürger umliegender Gemeinden. Grund für die Verärgerung ist, dass beim Wettbewerb vom SWR-Fernsehen „Wir suchen das Hammerdorf“ die kleine Gemeinde mit großem Engagement bravourös den Sprung bis ins Finale geschafft hatte.

Doch dann ging während der Live-Sendung im Mainzer Studio, für die Hergenfelder alles schief. Und das lag am Sender. So wurde die Stoppuhr bei der Aufgabe, 15 Personen in einen VW-Käfer zu packen, nicht exakt angehalten. Noch schlimmer aber war, dass zum Abstimmen für die Zuschauer, wer denn Hammerdorf werden soll, die falsche Telefonnummer eingeblendet wurde. Hergenfeld war chancenlos. Klar, dass die 55 mitgereisten Hergenfelder verärgert waren, zumal bis Sendeschluss noch 15 Minuten Zeit war. Da hätte man seitens des Senders noch reagieren können, so die einhellige Meinung. Das geschah nicht. Die Gemeinde Busenberg aus der Pfalz wurde SWR-Hammerdorf. 

„Es geht uns nicht darum, verloren zu haben. Wäre es sportlich fair abgelaufen, dann wäre das in Ordnung. Aber so ist das mehr als ärgerlich, denn die Abstimmung war eine Farce. Wir nehmen die Entscheidung fair hin, sind aber verständlicherweise enttäuscht“, so Ortsbürgermeister Martin Theis. 

In einem dreiseitigen Schreiben hat sich der SWR entschuldigt. Den Fehler habe man unglücklicherweise zu spät bemerkt. Den Ärger der Zuschauer könne man verstehen. Leider sei es unter der Bedingung der Livesendung nicht anders möglich gewesen, als das zu treffen, was man vom Fußball her als Tatsachenentscheidung kennt und sich an die Zahlen zu halten, die in eindeutiger Weise ein Ergebnis zugunsten von Busenberg erbracht haben. Dass diese Entscheidung mehr als enttäuschend für die Dörfer war, die sich noch eine Chance auf den Sieg ausrechnen konnten, sei verständlich. Sollte es gewünscht sein, bot der Sender als Entschädigung an, mit seiner Namensforschersendung nach Hergenfeld zu kommen. 

Oeffentlicher Anzeiger vom Mittwoch, 17. November 2010
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