03.06.2015  

Mindestlohn macht Dorfladen zu schaffen



Versammlung Finanzielle Lage durch höhere Personalkosten in Hergenfeld angespannt – Zuschuss der Gemeinde erhofft 

M Hergenfeld. Die finanzielle Lage des Dorfladens Hergenfeld ist angespannt, wie der Vorsitzende des wirtschaftlichen Vereins Dorfladen Hergenfeld, Martin Theis, berichtete. In der Versammlung des 98 Mitglieder zählenden Dorfladenvereins sagte er: „Wir haben nur 500 Einwohner, die hier einkaufen, es gibt keine Ströme von außerhalb“. Ein Loch in die Finanzen hat das Mindestlohngesetz gerissen. Beim Personal entstanden Mehrkosten in Höhe von 3000 Euro. 

Um die Kosten aufzufangen und Gewinne für den Laden zu erzielen, sind immer wieder neue Ideen und Aktionen gefragt. Hierbei sind die Hergenfelder äußerst kreativ. Ob das Dorfladenfrühstück, das sich großer Beliebtheit erfreut, Erdbeerbowle mit Blasmusik oder das beliebte Oktoberfest, das als Renner gilt, irgendetwas wird immer geboten. Dabei ist ganz viel ehrenamtliches Engagement gefragt. 

„Diese Dinge müssen wir ganz einfach erhalten“, ließ Theis keine Zweifel aufkommen. Der Vorsitzende und Ortsbürgermeister dachte dabei schon weiter und brachte die Ausrichtung eines kleinen Weihnachtsmarktes ins Gespräch. Ebenso die Suche nach Sponsoren, Gutscheine, mit denen man bei Hergenfelder Gewerbetreibenden einkaufen kann, die ihrerseits die Kosten im Dorfladen umsetzen können und eine Infotafel mit Werbung. Den Vorschlag, die Ortsgemeinde um einen jährlichen Betriebskostenzuschuss zu bitten, fand das einhellige Votum der anwesenden Mitglieder. 

Preiserhöhungen erteilte Theis eine eindeutige Absage: „Unser Dorfladen soll auch weiterhin günstig sein.“ Gleichzeit brach er eine Lanze für die Bediensteten des Dorfladens: „Unser Personal ist nicht nur sehr gut, es leistet viel mehr als normal.“ Letztlich dankte Theis allen treuen Helfern „von ganzem Herzen für die vielfältige Hilfe auf allen Ebenen“. nn

Oeffentlicher Anzeiger (Ost) vom Mittwoch, 3. Juni 2015
powered by webEdition CMS