08.11.2016  

Hergenfelder Egon Mecking erhält Freiherr-vom-Stein-Plakette






HERGENFELD - „Über die Plakette habe ich mich sehr gefreut. Das ist die höchste Auszeichnung für einen Kommunalpolitiker in Rheinland-Pfalz. Und Freiherr vom Stein ist immerhin der Vater der kommunalen Selbstverwaltung.“ Egon Mecking (70) zeigt die Freiherr-vom-Stein-Plakette, die er vor einigen Tagen aus den Händen von Innenminister Roger Lewentz erhalten hat. Sie ist aus Bronze und wiegt einige Kilo – für den Preisträger ist sie der Lohn für jahrzehntelangen Einsatz und „besondere Verdienste in der kommunalen Selbstverwaltung“, wie es in der Urkunde heißt.

„Mit Leib und Seele bin ich politisch“, bekennt Egon Mecking. Als Kind habe er Konrad Adenauer bewundert, später Helmut Kohl: „Den habe ich als Ministerpräsidenten live erlebt – und das hat mich geprägt bis heute.“

 

ÜBER DEN PREIS

1968 trat der gebürtige Bockenauer in die CDU ein und wurde bald Ortsverbandsvorsitzender in Bockenau (28 Jahre lang) und dann auch noch Vorsitzender im CDU-Gemeindeverband Rüdesheim (17 Jahre lang). Weil er als Verwaltungsbeamter bei der Verbandsgemeinde beschäftigt war, durfte er damals für die kommunalen Gremien nicht kandidieren, sitzt aber seit 1979 bis heute im Kreistag. In Rüdesheim war er von 1997 bis 2006 hauptamtlicher Erster Beigeordneter. Nachdem er in Pension gegangen war, konnte er sich dann auch für den Verbandsgemeinderat bewerben, dem er seit 2009 angehört.

Für Bürger und Heimat Politik machen

„Politik für Bürger und Heimat – das war immer meine Devise“, sagt der Ex-Bockenauer, den die Liebe inzwischen nach Hergenfeld verschlagen hat. Die zehn Jahre als Beigeordneter seien ihm die wichtigste Zeit gewesen. Stolz ist er auf den Radweg, der entlang der Kleinbahntrasse geschaffen werden konnte. An diesem Projekt hat er als Beigeordneter mitgewirkt: „Den Radweg fahre ich bis heute noch oft. Ich habe mir ein E-Bike angeschafft, mit dem ich fast jeden Tag in der Verbandsgemeinde unterwegs bin.“

Und wichtig sind Mecking Seniorenfastnacht und Seniorentag: „Das war vor Jahren meine Idee. Jetzt freue ich mich, wenn ich immer noch dabei sein kann.“ Ganz besonders am Herzen liegt ihm immer das Zusammengehörigkeitsgefühl der 27 Dörfer innerhalb der Verbandsgemeinde. Das werde auch so bleiben, wenn zum Jahreswechsel die fünf Gemeinden aus der aufgelösten VG Bad Münster dazu kämen.

Viel Lob hat Mecking für den heutigen Bürgermeister der Verbandsgemeinde, seinen Parteifreund Markus Lüttger: „Der kommt auch aus einer alten CDU-Familie in Bockenau, genau wie ich. Ich konnte ja seine Entwicklung von Beginn an mitbegleiten, als er mit der Lehre zum Verwaltungsfachangestellten auf der Verbandsgemeinde anfing. Ich bin froh, wenn ich heute sehe, was aus unserer VG geworden ist.“

Noch hat sich Mecking nicht aus allen Ämtern zurückgezogen. In den Verbandsgemeinderat ist er bis 2018 gewählt, in den Kreistag bis 2019. „Das bringe ich noch zu Ende“, meint der alte Kommunalpolitiker. „Dann werde ich aber nicht mehr antreten. Doch bis dahin will ich mich noch voll einbringen, soweit es die Gesundheit zulässt. Ich hab ja versprochen: Mit Leib und Seele Kommunalpolitik machen.“

Von Wolfgang Bartels Allgemeine Zeitung vom 8.11.2016
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